Wir organisieren uns soziokratisch

Stell dir vor, dein Team kann “Sowohl als auch” und nicht nur “entweder oder”. Stell dir vor, alle im Team werden gleichermaßen gehört, egal ob laut oder leise, und stell dir vor, Einwände sind dabei willkommen!

Das ist KonsenT, das Herzstück der Soziokratie!

Der KonsenT unterscheidet sich vom bekannteren Konsens darin, dass es kein zähes Ringen darum geben muss, dass alle “dafür” sind. Es reicht, wenn niemand “dagegen” ist. Schwerwiegende Einwände werden, durch eine strukturierte Moderation, gemeinsam integriert. Beim KonsenT gibt es deshalb auch anders als bei Mehrheitsabstimmungen keine Sieger und Verlierer, die die Gruppe spalten können. Im Gegenteil: Alle werden gehört und es werden nur Entscheidungen getroffen, die alle mittragen können – das aber auf eine effiziente Weise, bei der die Organisation immer handlungsfähig bleibt.

Heckenretter-Gründerin Alex hat die Soziokratie beim Soziokratiezentrum Deutschland kennen gelernt. Und war schnell dafür entbrannt, dass dies die passende Struktur (und Methode!) ist, mit der  unser noch kleiner Verein effektiv arbeiten und weiter organisch wachsen kann.

Die Soziokratie lässt sich auf unterschiedliche Organisationen anwenden vom Wohnprojekt bis zum Unternehmen. Es gelten immer 4 Grundprinzipien: Die Entscheidung im KonsenT, die Organisation in Kreisen, die doppelte Verknüpfung dieser Kreise und die offene Wahl bei Rollen ud Positionen, die zu besetzen sind. Letztere ist wohl das gewöhnungsbedürftigste Element, denn statt in geheimer Abstimmung, wie wir es in der Demokratie eingeübt haben, sprechen alle Beteiligten laut aus, wen sie sich in der Rolle wünschen und begründen dies auch. Am Ende wird nicht abgestimmt, sondern es gibt eine moderierte Einigung, so dass alle die Entscheidung mittragen können.

Bei unserem Jahrestreffen im April 2023 sind wir dann einfach ins kalte Wasser gesprungen und haben direkt mal unsere Vision im KonsenT verabschiedet. Die Kraft, die das entwickelt hat, ist unbeschreiblich – wir alle mausern uns zu begeisterten Soziokrat*innen. Wenn sich eine schwer tut mit einer Entscheidung, hört man schon mal ein gemurmeltes “okay, safe enough to try” oder wenn die Diskussion mal ins Stocken gerät, kommt von irgendwo aus der Runde ein “good enough for now”. Das Tolle ist nämlich, dass Entscheidungen immer nur für einen bestimmten Zeitraum getroffen und dann überprüft werden. Das macht es sehr leicht, in den Toleranzbereich zu gehen und einfach mal etwas auszuprobieren und ins Machen zu kommen.

Unser Verein hat inzwischen auch zwei unserer Ehrenamtlichen ermöglicht, einen Einführungskurs beim Soziokratie-Zentrum Deutschland zu abslovieren, und wir haben einen eigenen Kreis eingerichtet, der sich um die weitere Verankerung der Soziokratie in unserer Vereinsarbeit kümmert. Unsere monatliche Aktiven-Runde läuft inzwischen komplett nach den soziokratischen Moderations- und Protokollregeln ab, in unseren Kreisen üben wir abgespeckte Versionen davon. Und bei nahezu allen Treffen gibt es in der Abschlussrunde jemanden, der*die sagt: “Ich bin überrascht, wie viel wir in der kurzen Zeit wieder geschafft haben” – und alle anderen zufrieden nicken.

Wir werden den soziokratischen Weg auf jeden Fall weitergehen und sind gespannt, welche Herausforderungen und schönen Momente er uns noch bringt. Schließlich ist das ein Teil unserer Vision: Nicht nur die Hecken wachsen zu sehen, sondern in unserem Engagement auch als Personen gemeinsam zu wachsen.

Hast du Lust, die Arbeit unseres Vereins in der soziokratischen Struktur von innen kennenzulernen? Dann schreib uns einfach eine Mail an aktiv@heckenretter.org

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