Die Felsenbirne (Amelanchier ovalis, auch A. rotundifolia) gehört zu den Pflanzen, die man leicht übersieht – bis man sich einmal wirklich Zeit nimmt, sie zu betrachten. Uns hat Heckenretterin Anita die Augen geöffnet und so viel Begeisterung geschürt, dass unsere Mitglieder die Felsenbirne zum Strauch des Jahres gekürt haben.
Im Herbst schließlich legt die Felsenbirne noch einmal einen großen Auftritt hin: Ihre Blätter leuchten dann in warmen Gelb-, Orange- und Rottönen und machen sie zu einem der schönsten Farbgeber in Gärten und Feldhecken.
In ihrem Buch „Die Großzügigkeit der Felsenbirne“ beschreibt die nordamerikanische Botanikerin und Bestsellerautorin Robin Wall Kimmerer die vielen Dienste, die diese stille Schönheit für uns leistet: Sie schenkt Nektar, Pollen, Früchte, Schutz und Farbenpracht. In den Früchten, die nicht alle auf einmal, sondern nach und nach heranreifen, steckt für Heckenretterin Anita auch eine leise Botschaft: „Sie sagen mir: Alles zur rechten Zeit – Du musst nicht alles auf einmal schaffen!“ Eine Lehre, die im Garten wie im Leben gilt…
Wenn du keinen eigenen Garten hast, kannst du uns helfen, mehr Felsenbirnen in der freien Landschaft zu pflanzen. Am einfachsten geht das mit einer Strauchpatenschaft:
Gewinnspiel für Strauchpat*innen
Unter allen, die bis zum 18.12.2025 um 12 Uhr eine Strauchpatenschaft abschließen, verlosen wir 5 Exemplare des Buchs „Die Großzügigkeit der Felsenbirne“ (141 Seiten, 22 Euro). der Bestseller-Autorin Robin Wall Kimmerer („Geflochtenes Süßgras“). Die Bücher werden uns freundlicherweise vom Aufbau-Verlag zur Verfügung gestellt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit einer Strauchpatenschaft machst du in jedem Fall ein sinnvolles Geschenk und ermöglichst uns mehr Felsenbirnen pflanzen!
Ein paar Fun Facts zur Felsenbirne
- Die Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis) ist ein pflegeleichtes Gehölz, das kaum beschnitten werden muss und sich selbst verjüngt. Sie wird kaum mehr als 3 Meter groß.
- Mancherorts wird die Felsenbirne auch Edelweiß-Strauch genannt – ein Hinweis auf ihre weißen, sternförmigen Blüten und ihr Vorkommen in Gebirgslagen bis zu 2000 Metern.
- Nicht nur die weit geöffneten Blüten bieten eine leicht zugängliche Nahrungsquelle für heimische Insekten. Auch die Blätter werden gerne von den Raupen verschiedener Schmetterlingsarten wie dem Trauerwidderchen gefressen.
- Die Früchte der Felsenbirne sind im botanischen Sinne keine Beeren, sondern kleine Äpfelchen, da die Felsenbirne zu den Kernobstgewächsen gehört.
- In der traditionellen Kräuterkunde nutzte man Rinde, Blüten und Blätter vielfältig – als Aufgüsse zur Herzstärkung, gegen Bluthochdruck, entzündungshemmend oder fiebersenkend. Diese Anwendungen sind haute nicht mehr unbedingt „state of the art“, zeigen aber, wie sehr der Strauch einst geschätzt wurde.
- Die Früchte haben einen hohen Eisen- und Kalziumgehalt und enthalten 9-Mal so viel Vitamin E wie zum Beispiel Süßkirschen.
- Der Geschmack der frischen Früchte erinnert an Heidelbeeren. Durch das Bittermandel-Aroma der Samen kommt eine marzipan-artige Note hinzu, die im getrockneten Zustand verstärkt zum Tragen kommt.
- Der Volksname „Rosinenstrauch“ rührt daher, dass getrocknete Felsenbirnen früher als Rosinen-Ersatz genutzt wurden, da getrocknete Weintrauben viel teurer waren.
- Die nomadisch lebenden indigenen Völker Nordamerikas stellten aus Felsenbirnen vermischt mit Bisonfleisch und Talg eine Art Power-Riegel her, der „Pemmikans“ genannt wurde und als Reiseproviant diente.