Als wir uns Anfang des Jahres auf das Phineo „Wirkt“-Siegel beworben haben, war uns selbst nicht ganz klar, worauf wir uns da eingelassen hatten. Just another Wettbewerb? Von wegen! Mehr als ein halbes Jahr lang haben die Analysten des Beratungshauses für gemeinnützige Organisationen tief in unseren Verein geschaut. Ihr Ziel: herauszufinden, ob unsere Arbeit für Klimaschutz und Artenvielfalt tatsächlich dazu angetan ist, Wirkung zu erzeugen.
Zu diesem Zweck haben sie schriftliche Fragen gestellt, Unterlagen angefordert und uns am Ende sogar persönlich in Hamburg besucht. Für uns als noch jungen Verein war dies ein aufwändiger, aber extrem lehrreicher Prozess. Die Fragen haben uns wie in einer Roadmap verdeutlicht, wie wir als wachsende Organisation nachhaltig aufgestellt sein müssen. Auf dem Weg gab es immer wieder sehr hilfreiches Feedback vom Phineo-Team – und auch einige Hausaufgaben zu erledigen. Der Aufwand hat sich gelohnt: Als eine von 14 Klimaschutz-Initiativen wurden wir jetzt von Phineo mit dem “Wirkt”-Siegel ausgezeichnet. Mit dem Heckenretter e.V. liege „ein junges und innovatives Klimaschutzprojekt von einer lernwilligen Organisation vor“, heißt es in der Bewertung.
Darin heben die Analysten insbesondere die Niedrigschwelligkeit unseres Angebots und das ganzheitliche Projektkonzept hervor. Zu den Stärken gehöre auch „die klare Identifizierung eines gesellschaftlichen Problems, nämlich des Heckenschwunds seit der Industrialisierung, sowie des Potenzials von Hecken im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Diese Feststellungen sind nicht nur konkret beschrieben, sondern auch durch aussagekräftige Quellen untermauert, was die Glaubwürdigkeit des Projekts erhöht.“
Potenzielle Risiken und ein paar Schwächen sehen die Phineo-Analysten natürlich auch: So sehen sie den alleinvertretungsberechtigten Vorstand kritisch (wir arbeiten zu dritt im Vorstand, aber laut Satzung wäre die Vorsitzende auch im Alleingang handlungsfähig). Außerdem raten sie zu Governance-Richtlinien für unsere Unternehmenskooperationen. Und auch wenn das Phineo-Team uns eine starke personelle Besetzung attestiert, äußert es gleichzeitig die Sorge, dass sich der geringe Anteil hauptamtlicher Mitarbeiter*innen auf die Nachhaltigkeit und das Arbeitsklima auswirken könnten. Sprich: In Selbstausbeutung enden.
Dies alles wollen wir natürlich in jeder Hinsicht verhindern! Doch während wir intern bereits an Ethik-Richtlinien für Firmenkooperationen arbeiten und auch baldmöglichst eine Satzungsänderung vorbereiten, um unsere soziokratischen Entscheidungsstrukturen zu verankern, hängt unsere Personalstärke direkt von unseren finanziellen Möglichkeiten ab. So können wir nur hoffen, dass das „Wirkt“-Siegel mit dem Slogan „geprüft und empfohlen“ uns dabei hilft, gerade diese Schwäche ganz schnell auszubügeln. Eure Spenden sind bei uns gut angelegt!
Vielen Dank an das Phineo-Team für die tolle Wertschätzung unserer Arbeit – und an euch dafür, dass ihr sie ermöglicht.
DASS wir wirken, ist jetzt mit Brief und Siegel erwiesen. WIE wir wirken, könnt ihr in unserem Tätigkeitsbericht nachlesen. Diesen haben wir jetzt – auch das ein Ergebnis des Bewerbungsprozesses – neben einigen anderen Informationen auf unserer neue Transparenzseite zum Download bereit gestellt.