Wie Christiane im Verein aktiv wurde - ein persönlicher Bericht
Vor etwa anderthalb Jahren sah ich in einer Gartenzeitschrift einen kleinen Artikel über die Heckenretter. Ich fand sympathisch, dass man erstmal quasi schnuppern kann, indem man sich zu einer Pflanzaktion anmeldet, ohne Mitgliedschaft und Beitrag, ohne weitere Verpflichtung.
Am Pflanztag lag leider Schnee, die Aktion musste abgesagt werden. Wer wollte, konnte trotzdem zu einem kleinen Pflegeeinsatz an der Hecke kommen. Es war unglaublich schön, unter pastellfarbenem Winterhimmel auf einem Acker in Norddeutschland über den Knick zu laufen und Schafwolle an den jungen Sträuchern zu verteilen, um die Rehe abzuhalten. In Zweierteams waren die insgesamt 1000 m Neupflanzung nicht ganz so entmutigend lang. Am Ende des Tages gab es Punsch, das schöne Gefühl, Sinnvolles getan zu haben und die Frage, ob ich meine Handynummer da lassen würde für den Fall, dass mein Mittun noch einmal gebraucht würde.
Wir haben seitdem an verschiedensten Veranstaltungen teilgenommen, vom Pflanzenmarkt am Kiekeberg bis zum Ehrenamtstag in Altona. Den Infostand hat der Kreativ-Kreis des Vereins nach unseren Vorstellungen gestaltet, die Infomaterialien haben wir gemeinsam erarbeitet. Wir konnten beim Basteln mit Naturmaterialien Kindern die Schönheit und Wichtigkeit unserer Natur vermitteln. Unser Anliegen, heimische Wildsträucher sowohl in Hecken im landwirtschaftlich bewirtschafteten Raum wie auch in städtischen Parks und Privatgärten anzupflanzen, fand Interessierte und Unterstützer.
Bei anderer Gelegenheit habe ich dem Kreis Ernten & Herstellen geholfen, fast 450 Flaschen Holunderpunsch-Sirup einzukochen, ein duftendes Tagwerk von einer Handvoll Frauen in einer Profiküche auf dem Gut Haidehof. Und ich war doch noch bei Pflanzaktionen dabei – Tage an der frischen Luft mit körperlicher Bewegung bis zu wohliger Erschöpfung mit Stolz auf das Geschaffte.
Es tut mir gut, ehrenamtlich tätig zu sein in einem Kreis von Menschen, die sich in besonderer Weise in einem fairen, wertschätzenden Umgang miteinander üben und dank Soziokratie, die mir ebenfalls neu war, sehr effizient arbeiten. Ich habe wunderbare Menschen dabei kennengelernt. Wenn alles passt, Thema und Inhalt der Arbeit, das Miteinander, das Maß dessen, was ich einbringen kann und will, und wenn die Ergebnisse dann auch noch der Natur, der Gesellschaft, der Allgemeinheit nützen – dann ist Arbeit keine Mühe, sondern pure Freude!
Dass dieser Verein auf noch viel mehr Ebenen brummt, auch politisch aktiv und gut vernetzt ist, Bildungsprogramme mit Schulen und Auszubildenden durchführt, immer wieder neue Ideen entwickelt und inzwischen auch preisgekrönt ist, wurde mir erst nach und nach klar. Der Heckenretter e.V. ist höchst lebendig!
Vielleicht hast ja auch du Lust, ein Teil davon zu sein? Wir können gut noch ein paar Menschen gebrauchen, die sich aktiv in einem unserer Themenkreise einbringen. Bei Interesse genügt eine Mail an aktiv@heckenretter.org
Und keine Angst: Niemand wird sofort zu irgendwas verpflichtet – das kommt ganz von allein und manchmal schneller als man denkt…