
Hecken wohnt seit jeher ein Zauber inne. Aber sie sind kein überkommenes Relikt aus vergangenen Zeiten. Vielmehr sind sie eine zentrale Antwort auf die Frage, wie Landwirtschaft in Zukunft noch möglich sein kann. Denn sie puffern immer heftigere und häufigere Klimaextreme wie Starkregen und Dürren ab. Und sie sind auch eine Antwort auf die Biodiversitätskrise, indem sie Wanderkorridore für bedrohte Arten schaffen. Damit sie diese Funktionen erfüllen können, müssen wir nicht nur verhindern, dass immer mehr von ihnen für die Agrarindustrie gerodet werden. Wir müssen sie überall wieder sprießen lassen: 100.000 Kilometer neue Hecken braucht das Land!
Wie das gelingen kann und wie Hecken als Teil von Agroforstsystemen wieder eine Zukunft bekommen – darauf sucht der Heckenkongress vom 12. bis 14. Oktober 2025 Antworten. Er versammelt Freundinnen und Freunde der Hecken in ihrer ganzen Vielfalt: Bäuerinnen, die ihre Äcker mit vielfältigen Agroforstsystemen klimaresilient und wirtschaftlich rentabel gestalten. Naturschützer, die mit Hecken wieder Struktur in die Landschaft bringen. Städter, die mit Waldgärten die Natur in ihren Alltag zurückholen. Menschen aus der öffentlichen Verwaltung, der landwirtschaftlichen Beratung und der Wissenschaft. Alle, die dies fördern wollen.
Mehr Gehölze in die Landschaft bringen und sie produktiv nutzen – unser Kongress beleuchtet die verschiedenen Facetten des Themas. Wir zeigen an Beispielen, wie vielfältig bäuerliche Agroforstsysteme die Landwirtschaft klimaresilient machen. Wir beleuchten, wie Heckenstreifen produktiv genutzt werden können – mit ihren Früchten und Nüssen, als Futterlaub oder als Brenn- und Wertholz. Wir diskutieren, an welchen Standorten sie Biodiversität fördern – und wo nicht. Und wir fragen, wie sich traditionelle Hecken mit neuen Formen wie Keyline-Design, syntropischer Agroforstwirtschaft oder Waldgärten kombinieren lassen.

Der Heckenkongress fordert auch die Politik zum Handeln auf. Hecken dürfen nicht länger als Konkurrenz zur landwirtschaftlichen Produktion gesehen werden. Sie sind Ermöglicher der Landwirtschaft in Zeiten der Klimakrise: Während Dürren halten sie Wasser in der Landschaft, bei Starkregen mindern sie die Erosion und sind gleichzeitig Kohlenstoffsenken. Dafür brauchen wir kluge Pflege- und Nutzungskonzepte, die sich in die betriebliche Produktion integrieren lassen. Und wir brauchen groß gedachte Förderprogramme, die in die Zukunft der Landwirtschaft investieren. Besonders der Hecken-Pakt in Frankreich dient uns als Anregung.
So vielfältig wie die Themen sind die Formate des Heckenkongresses. Mal wechseln sich Fachvorträge und Paneldiskussionen im Plenum mit einem Workshop-Programm in kleineren Gruppen ab. Mal zieht es uns mit Exkursionen raus in die Umgebung zu Vorbildprojekten, wo wir auch selbst Hand anlegen und eine Hecke der Vielfalt pflanzen. Immer wieder erfreuen Verkostungen und Mahlzeiten – zubereitet mit saisonalen Lebensmitteln, mit dem Fokus auf Hecken – den Gaumen. Denn Hecken schmecken zu dieser Jahreszeit besonders gut.

Unser Ziel ist der Aufbau einer vielschichtigen und gut vernetzten Heckenbewegung, die Wissensweitergabe zu fachlichen und praktischen Aspekten sowie der Austausch zu umstrittenen Themen, wie der Landschaftsgestaltung unter Berücksichtigung von Offenlandarten. Ein wichtiges Anliegen ist die Sensibilisierung von Politik, Öffentlichkeit und Verwaltung für die Vorteile von Heckenpflanzungen und deren Förderbedarf. Der Heckenkongress richtet sich somit an Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Landwirtschaft, Landschaftspflege und Naturschutz, an Politikerinnen und Politiker aus den Bundes- und Landesministerien, Behörden und Ämter sowie Verbände und Initiativen, die sich mit Hecken, Landschaftselementen und deren ökologischen Wirkungen befassen – und natürlich an alle Interessierten!
Anmeldeschluss ist der 5. Oktober. Der Early-Bird Rabatt in Höhe von 10 % gilt bis zum 31. August. Eine Stornierung ist bis zum 28. September möglich. In der Teilnahmegebühr (ab 72 Euro für beide Tage) ist die Tagesverpflegung enthalten. Für die Teilnahme am Abendprogramm und an der Exkursion fallen zur Kostendeckung weitere Gebühren an. Ein Online-Ticket kostet 25 Euro.