Vom 12. bis 14. Oktober 2025 trafen sich Fachleute aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Politik und Naturschutz auf dem Internationalen Heckenkongress 2025 in Hamburg. In mehr als 30 Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops diskutierten über 1.000 Teilnehmende – 150 vor Ort auf Gut Karlshöhe, der Rest im Livestream – darüber wie Hecken die Landwirtschaft klimaresilienter machen und die Artenvielfalt fördern können. Der Kongress, veranstaltet von der BaumLand-Kampagne in Kooperation mit Heckenretter e. V., präsentierte dabei konkrete Strategien, Praxisbeispiele und politische Handlungsmöglichkeiten.
„Hecken sind die Helden der klimaresilienten Landwirtschaft und Lebensraum für die Artenvielfalt“, sagte Dr. Malin Tiebel, Koordinatatorin der BaumLand-Kampagne. „Doch vielen landwirtschaftlichen Betrieben fehlen Wissen, Zeit und finanzielle Anreize, um sie wieder in die Landschaft zu bringen. Das wollen wir mit unserem Kongress ändern.“
Auch Alexandra Werdes, Gründerin von Heckenretter e. V., betonte: „Hecken sind der beste Weg, um ausgeräumte Landschaften wiederzubeleben, Artenvielfalt zu stärken und Lebensräume zu verbinden. Sie binden CO₂, schützen Böden vor Erosion und verbessern das Mikroklima. Deshalb fangen wir jetzt schon an, neue Hecken zu pflanzen – und fordern politische Unterstützung für diejenigen, die das ebenfalls tun.“
Katja Günther, Staatssekretärin im Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein, erinnerte in ihrem Grußwort an die besondere Bedeutung der im Norden Knick genannten Hecken: „Knicks leisten einen einzigartigen Beitrag zum Artenschutz, zur Bodenerosionsvorsorge und zur Stabilisierung des Kleinklimas. Daher sind sie streng geschützt und müssen auch künftig erhalten bleiben.“
Teilnehmende aus ganz Europa diskutierten, wie Hecken wieder selbstverständlicher Teil der landwirtschaftlichen Praxis werden können – von Förderinstrumenten über rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zu innovativen Nutzungskonzepten. Workshops und Exkursionen zeigten, wie Pflege, Pflanzung und Ernte von Heckenprodukten wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt werden können.
Ein Höhepunkt war die Podiumsdiskussion „Gemeinsam Europa aushecken“ mit Maria Noichl (SPD, MdEP), Fanny Duperray (Réseau Haies, Frankreich), Robert Wolton (Devon Hedge Group, Großbritannien) und Dr. Malin Tiebel. Die Runde zeigte, wie unterschiedlich europäische Länder Hecken fördern – und welche Erfolgsmodelle übertragbar sind.
In einer weiteren Diskussion berichtete Danilo Braun (Hofmanufaktur vom Huttenberg), wie er mithilfe eines Förderprogramms ein „Heckendorf“ geschaffen hat. Anschließend diskutierten Anastasia Kühn (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft), Olaf Bandt (BUND), Christoph Bautz (Campact) und Klaus König-Hollrah (Landschaftspflegeverband Göttingen) mit Alexandra Werdes über den Aufbau einer schlagkräftigen Heckenlobby.
Mitschnitte des Heckenkongresses werden in Kürze auch auf Youtube verfügbar sein. Wenn Sie wie wir davon überzeugt sind, dass Hecken ein wirkungsvolles Instrument sind, Artenvielfalt und Klimaschutz zu stärken und unsere wertvollen landwirtschaftlichen Böden auch für die Zukunft zu erhalten, dann unterstützen Sie uns und unsere Arbeit. Vielen Dank!