In Hecken wachsen typische Waldarten, die durch den Klimawandel bedroht sind
Buschwindröschen gehören zu den Pflanzenarten, die typischrweise im Wald wachsen, aber auch in Hecken einen Lebensraum finden und durch den Klimawandel bedroht sind.

Neue Studie zur Artenvielfalt: Hecken durch Klimawandel bedroht

Wir erzählen euch immer wieder, dass Wildhecken Klimschützer sind. Aber sie sind auch selbst vom Klimawandel bedroht – und zwar in ganz Europa. Das ist kurz gefasst das Ergebnis einer neuen Studie mit Beteiligung der Universität Bremen, bei der Hecken von Schweden bis Frankreich miteinaner verglichen wurden.
Die Autoren haben sich vor allem die Zusammensetzung der Vegetation angeschaut, also die Vielfalt der Pflanzenarten. Sie stellen fest, dass Hecken gerade in waldarmen Gebieten ein einzigartiges Refugium für Waldarten sind. Gleichzeitig nimmt diese Vielfalt durch den Klimawandel ab, weil es zu trocken wird. So schützen Hecken also nicht nur Äcker vor der Austrocknung und Bodenerosion, weil sie den Wind abhalten – sie leiden auch selbst unter der Erderwärmung und den Klimafolgen. Das haben wir bei unseren Anpflanzungen im Jahr 2020 selbst schon praktisch erfahren müssen, da selbst widerstandsfähige Arten nach dem extrem trockenen Frühjahr nicht angewachsen waren.
Kathrin Litza, Mitautorin der Studie, weist aber auch darauf hin, dass die Hecken sich ein eigenes positives Mikroklima schaffen können, wenn sie breit genug angelegt sind. Die Verschattung durch die äußeren Sträucher hält dann in der Kernzone die Feuchtigkeit im Boden, so dass mehr Arten auch bei Trockenheit überleben können. Litza hatte schon in einer früheren Untersuchung den Zusammenhang zwischen Biodiversität und Breite der Hecken belegt. Auch damals ging es vor allem um die Pflanzenvielfalt, weniger um die Funktion von Hecken als Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Tiere.
Ein Punkt, bei dem wir besonders aufgehorcht haben: Als Grund für den Verlust an Biodiversität in Hecken nennen die Wissenschaftler auch deren schlechte Pflege. Diese Beobachtung, dass Hecken inzwischen so stark oder nicht fachgerecht beschnitten werden, dass sie verholzen, keine Blüten mehr austreiben und ihre Ökosystemfunktion verlieren, war seinerzeit der Anlass für Alex, die Heckenretter zu gründen – um auf die Bedeutung der bedrohten Lebensräume aufmerksam zu machen, aber auch um Landwirte beim Heckenschutz zu unterstützen. Mach mit und werde Heckenretter!

Zum Bild: Auf dem Foto sind Buschwindröschen zu sehen. Sie bilden nicht nur im Wald, sondern auch an manchem Heckensaum Blütenteppiche im Frühjahr. Sie gehören zu den Waldarten in Hecken, die durch den Klimawandel bedroht sind.

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